Adolf Smitmans
Auszug aus der Laudatio zur Preisverleihung des Kunstpreises der IG Metall 1999 Hamburg Congress-Centrum
…Für die Würdigung seines Bildes (Gero Hellmuth) ist es hilfreich, zunächst nichts Gegenständliches zu suchen, sondern sich an Einfaches zu erinnern: an den Strich, an Farbe, Verstätkung des Drucks auf dem Papier, Verbreiterung wie Durchkreuzung der Striche, an Fläche und Linie in ihrem Gegensatz; die Form ist zu sehen nicht wie in einem realen Raum, sondern auf der Bildfläche eben. Eine Fülle von Einzelheiten des Ausdrucks wird zu einem beweglichen, ausgreifenden, vibrierenden, sich füllenden und begrenzenden Bildganzen. Nie ist die Ausführung einer Arbeit zweitrangig, sie ist ja das Werk selbst – und hier wird nur erkennen, wer der Körperlichkeit einer Linie Aufmerksamkeit schenkt. Eine einzigartige Möglichkeit der Kunst, ihre Wirklichkeit kommt aus den künstlerischen Mitteln selbst…
…Seine Zeichnung erfüllt am vollendetsten das Wesen dieser Gattung, von äußerster Sensibilität für die zeichnerischen Mittel und vollkommen in ihrer differenzierten Anwendung. Stark wechselnde Druckstärken im Dialog mit dem Papier, vielschichtige dunkle Überdeckungen, deklamatorischer Ausdruck und die Schaffung freier Räume allein durch die Linie ergänzen sich zu einer Gesamtform, deren komplexe Sprache sich dem nachvollziehenden Auge erschließt…