“ Kinder. Opfer zwischen den Grenzen.“ – so lautet der Titel der Ausstellung von Gero Hellmuth. Sie widmet sich dem existenziellen Thema, was die Schrecken eines Krieges und einer Flucht für Kinder bedeuten. Kinderseelen erfahren tiefes Leid, denn sie sind noch völlig schutzlos und die Schäden an ihrer Seele oft irreparabel. Die Arbeiten des Künstlers Gero Hellmuth aus Singen berühren den Betrachter, seine abstrakten groß – formatigen Arbeiten sind zeitlos und universell. Sie können nicht nur als Darstellung des geschehenen Leids interpretiert werden, sondern es schwingt auch die Sehnsucht nach Liebe und Frieden mit.

Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, uns auch über die Kunst mit einem schwierigen Thema auseinander zu setzen. Dies geschieht hier nicht nur in Form und Farbe, sondern auch mit Wort und Musik. Deshalb danke ich den vielen Kooperationspartnern, die ein umfangreiches Begleitprogramm ermöglichen: Die Ausstellung wird Spielstätte der baden-württembergischen Theatertage. Das Lan – destheater Württemberg Hohenzollern Tübingen Reutlingen präsentiert den Doppel – monolog „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs.“ Zwei szenische Lesungen werden im Rahmen des Projekts „Eine Stadt schreibt ein Buch“ gezeigt. Baden-Badener mit Flucht- oder Migrationserfahrungen haben in einer Schreibwerkstadt emotionale Schlüsselmomente zusammengetragen, die sie in Auszügen präsentieren, umrahmt von einer Soundinstallation der Baldreit-Stipendiatin Rike Scheffler.

Ute Deseniss-Gros von UNICEF wird einen Vortrag im Rahmen der Ausstellung halten, der flankiert wird von Improvisationen auf der Violine der polnischen Geigerin Ewa Gruszka-Dobrzyńska zu zwei Werken Hellmuths. Mein Dank an dieser Stelle gilt auch Herrn Peter Lüdi, der die Initiative ergriff und Gero Hellmuth nach Baden-Baden brachte.

Diese Vielfalt an Begleitveranstaltungen wird den gesellschaftlichen Diskurs noch wei – ter beflügeln. Ich wünsche allen Gästen und Besuchern der Ausstellung, aber auch den vielen Mitwirkenden, ein intensives Kunsterlebnis. Diese Ausstellung ist mehr als Präsentation von Kunst, sie ist ein Aufruf für mehr Friede, Freiheit und Völkerverständigung.

Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden