In seiner künstlerischen Arbeit setzt sich Gero Hellmuth mit den großen existenziellen Themen auseinander. Er hat keine Scheu, in die Abgründe des Menschen zu blicken. Vielmehr legt er den Finger in die Wunde. In dieser Ausstellung widmet sich Gero Hellmuth einem besonders eindringlichen Thema, dem Schicksal von Kriegskindern. In einer Zeit, in der bewaffnete Konflikte in der Welt leider zugenommen haben und in der viele Menschen und eben auch Kinder auf der Flucht sind, ist diese Ausstellung sehr aktuell.

Kinder sind den Grausamkeiten und Gräueltaten des Krieges in besonderer Weise schutzlos ausgeliefert, denn sie sind in vielerlei Hinsicht in ihrem Lebensalltag auf Unterstützung angewiesen. Im Krieg oder auf der Flucht machen sie Erfahrungen, die schwere Schäden in ihrer Seele hinterlassen und oft ein Leben lang anhalten. Sie müssen n und seelischen Unversehrtheit, ihrer Kindheit. Obwohl ohne jede Schuld am Krieg, erfahren Kinder das größte Leid. Dieses Unrecht kann einem nur das Herz brechen.

In seinen Werken findet Gero Hellmuth einen Zugang zum Leid der Kriegskinder. Durch Form und Farbe gibt er auch dem Betrachter die Möglichkeit, den Schrei der Kriegskinder zu spüren und sich mit der Thematik auseinanderzusetzen – man spürt die Gewalt und die Grausamkeit. Gero Hellmuth gelingt es mit seiner Malerei, Gefühle und Gedanken zu erzeugen. Fast physisch erlebt und durchlebt man seine Werke.

Indem sich die Reflexion über die alttestamentliche Gestalt Hiob einem Leitmotiv gleich durch das Werk Gero Hellmuths zieht und als Folge des aktuellen Weltgeschehens den Zyklus „Schrei der Kriegskinder“ hervorbrachte, erscheint es sinnfällig, dass in der Ausstellung erstmals die initialen Graphitzeichnungen zu den beiden Hiob-Zyklen zu sehen sind.

Gero Hellmuths Zyklus „Schrei der Kriegskinder“ ist getragen von der Hoffnung, dass sich Wege finden, dem Leben dieser Kinder wieder Licht und Würde zu verleihen. So ist die Ausstellung auch ein Aufruf, nicht wegzuschauen, sondern Verantwortung zu übernehmen, in Politik und Gesellschaft gleichermaßen. .

Andreas Jung MdB