Ausstellung „Bild und Musik“ , 1990


Bilder zu Kompositionen des Komponisten  Manuel Hidalgo, (Spanien), Einführung: Peter Renz, Schriftsteller

(Auszug)

 „…schon in seinen frühen Zeichnungen aus seiner Studienzeit, weiterentwickelt dann in den graphischen Arbeiten zur Erfahrung mit Naturkräften, zeigt sich sein Formwille als Übersetzung innerer Erlebnisse in der Dynamik zeichnerischen Gestus` …es geht ihm um die Verbildlichung von Erfahrungsdimensionen, die ihren ursprünglichen Charakter nach a-visuell, also ohne optische Qualität sind…seine Bilder und Zyklen beschreiben in immer neuen Anläufen die unerhörte Spannung zwischen dunkler Schwere und flüchtiger Spur, zwischen verdichteter Figürlichkeit und transparenter Weite…Dieser Kontrast von geballter, dunkel-drückender Körperlichkeit und zarter, ins Licht aufsteigender Lineatur habe ich auch schon in seinen frühen Zeichnungen gefunden; es zieht sich durch das Werk dieses Künstlers als seine eigentliche, bildnerische Thematik: vielleicht drückt sich darin etwas aus vom Wunsch des Menschen, sich aus der Schwere des Daseins zu erheben, jene Kundera`sche „unerträgliche Leichtigkeit“ zu spüren. Noch mehr erfahre ich aus diesen Bildern die gewissermaßen räumliche Musikalität einer möglichen Daseinsbewältigung, einen immer wieder neuen imaginären Befreiungsversuch aus der Erdenschwere der Existenz, einen beseelten Flug ins Heitere.“